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Finanzlexikon: verpackung
verpackung
Verpackung ist die gezielt angebrachte, lösbare Umhüllung eines Produktes. Die Verpackung erfüllt im Wertschöpfungsprozess wichtige Funktionen, insbesondere im Verkauf/Marketing und in der Logistik.
Im Verkauf dient die Verpackung gegenüber dem Kunden der Identifikation des Produkts sowie als Träger von werblichen Informationen.
Die Verpackung beeinflusst die Wahrnehmung des Kunden oftmals stärker als das Produkt selbst, manchmal auf unzulässige Weise (Mogelpackung). Ihr kommt damit zentrale Bedeutung für die Kommunikationspolitik im Marketing zu. Indem mehrere Produkte oder Produkteinheiten mittels der Verpackung zu einem Bündel oder Gebinde zusammengefasst werden, ist die Verpackung Instrument der Produkt- und Sortimentspolitik.Schließlich ergeben sich die logistischen Anforderungen an das Verpackungssystem auch aus der Distributionspolitik des Marketing; zumal wenn die Verpackung auch der Warenpräsentation im Verkaufsraum dient.
Die logistischen Verpackungsfunktionen dienen der Unterstützung logistischer Prozesse. Indem die Verpackung aus einzelnen oder mehreren Produkteinheiten eine Logistische Einheit (engl. Unit Load) formt, die spezifischen Anforderungen genügt, trägt sie zur Erzielung eines hohen logistischen Nutzens (Effektivität) sowie zur Effizienz logistischer Prozesse bei.
Viele Produkte, insbesondere Lebensmittel wie Milch, Butter oder Reis, können ohne Verpackungen nicht gelagert, verteilt oder verkauft werden. Die Verpackung dient dem Schutz des Produktes vor Umwelteinflüssen und Beschädigung sowie dem Schutz der Umgebung gegen Schädigung durch das Produkt (z.B. bei Messern, Chemikalien). Häufig dient die Verpackung auch dem Schutz vor Diebstahl, indem die unbemerkte Entnahme von Produktmengen erschwert wird. Sie sichert damit die anforderungsgerechte und fehlerfreie Verfügbarkeit eines Gutes und beugt Unwirtschaftlichkeiten wie Schäden und Produktverlust im logistischen Prozess vor.
Die ökologische Funktion der Verpackung zeigt sich durch die zunehmende Bedeutung von Mehrweglogistikstrukturen, angeregt durch das stetig wachsende Umweltbewußtsein in der Gesellschaft und Politik, sowie rechtliche Restriktionen, die Unternehmen dazu zwingen, über ökologische Aspekte, wie z.B. der Entsorgung von Verpackungsmaterialien nachzudenken.
Mit der Verpackung werden einer logistischen Einheit Eigenschaften verliehen, die Lager- und Transportprozesse erst ermöglichen oder erleichtern: etwa eine geeignete Formgebung, Druck- und Rutschfestigkeit, die eine volumeneffiziente Stapelbarkeit und einen sicheren Transport ermöglichen. Als Handhabungsfunktion wird die Manipulierbarkeit der Verpackungseinheit durch Menschen und automatisierte logistische Einrichtungen bezeichnet. Hierzu gehört bspw. die Unterfahrbarkeit mit dem Gabelstapler sowie tolerable Palettenüberstände, wie sie zur Einlagerung in einem automatisierten Lager einzuhalten sind. Eine Inforamtionsfunktionen leistet die Verpackung als Träger identifizierender Merkmale sowie informierender Aufschriften und Bildern, etwa von Gefahrguthinweisen, Verfalldaten etc. oder direkt durch den Informationsgehalt der geometrischen oder farblichen Gestalt der Verpackung selbst.
Zudem sind bei der Verpackungssystem-Gestaltung rechtliche Rahmenbedingungen einzuhalten, wie sie etwa durch die Verpackungsverordnung gesetzt werden.
Bei der Planung verpackungslogistischer Aspekte müssen sowohl Marketing-, als auch Logistik-Anforderungen innerhalb der Supply Chain berücksichtigt werden.
Das Ziel effizienter Verpackung aus logistischer Sicht stellt die Reduzierung der Verpackungsstufen in den Vordergrund, während die Verpackung aus Sicht des Marketings ein wichtiges Entscheidungsmedium zum Kauf darstellt. Über die Verpackung sollen dem Kunden Informationen, Glaubwürdigkeit und Wertigkeit eines Produktes vermittelt werden.
Sowohl das Marketing, als auch die logistische Seite sehen die Verpackung als Mittel zur Wertschöpfung durch eine möglichst effiziente Gestaltung. Während das Marketing hierbei die Kundenanforderungen in den Vordergrund stellt, betrachtet die Logistik die hierfür erforderlichen Abläufe.
Bei der Planung integrierter Verpackungssysteme müssen jedoch nicht nur die damit zusammenhängenden Funktionen durchdacht werden, es muss weiterhin eine Abstimmung mit den relevanten Verantwortungsbereichen der logistischen Kette erfolgen. Das logistische System muss vom Lieferanten bis zu den Kunden unternehmensübergreifend als Ganzes gesehen werden, das Bereiche wie Lagerung, Transport, Verpackung und Auftragsabwicklung lediglich funktionell abgrenzt.
Als Luftzieher bezeichnet man eine beschädigte Verpackung, die Luft eindringen lässt (z. B. bei vakuumverschweißtem Kaffee oder bei unter Schutzgas verpackten Lebensmitteln). Dies sorgt in der Regel dafür, dass die darin enthaltenen Lebensmittel verdorben sind bzw. nicht mehr die volle Qualität haben.
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